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Habt ihr Lust auf ein kleines Familien-Mikroabenteuer im Spreewald? Und wollt ihr dabei noch umweltverträglich unterwegs sein? Na dann habe ich hier gleich ein paar Tipps für euch.
Im letzten Blogpost hatte ich geschrieben, ich würde mich wieder mehr auf Ausflüge, Museumsbesuche, Kulturangebote fokussieren und weniger auf Buchrezensionen. Nun war das in Anbetracht der jetzigen Pandemie-Situation die falsche Entscheidung. Dementsprechend ruhig war es auch auf dem Blog. Das lag allerdings nicht nur daran, dass das öffentliche Leben nahezu still stand, sondern dass meine private Situation mit Home-Schooling und Home-Office sehr angespannt war.
Nichtsdestotrotz habe ich die Zeit genutzt über Ausflüge, Reisen und Kulturangebote nachzudenken. Und nicht erst seit Januar 2020 ist dabei für mich auch immer wieder Nachhaltigkeit ein Thema. Da die Folgen des Klimawandels immer deutlicher zum Tragen kommen und die Diskussionen darüber immer drängender werden, denke ich natürlich auch darüber nach, was ich beitragen kann – zum Beispiel beim Thema Reisen und Kulturgenuss.
In den letzten Monaten kam der Tourismus fast vollständig zum Erliegen. Während dieser Zeit war ich viel zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs – in der eigenen Stadt. Theater, Museen, Orchester- alle haben online-Angebote entworfen, um Kulturerlebnisse auch in Pandemiezeiten zu ermöglichen. Da kommt die Frage auf:
Funktioniert Kulturtourismus auch anders?
Ohne Überfüllung, Kommerzialisierung der Folklore und den Verlust von Authentizität? Und vor allem funktioniert es umweltverträglich?
Der globale Tourismus erzeugt etwa 8% der jährlichen CO2 Emissionen, hauptsächlich durch die Anreise per Flugzeug.
Dabei ist Fliegen gar nicht so „normal“ wie wir immer denken. Nur 11% der Weltbevölkerung fliegen innerhalb eines Jahres und nur 4% der Weltbevölkerung fliegen in ein anderes Land. Selbst in Deutschland fliegen nur 35% der Bevölkerung (IFD Allensbach 2019). Fliegen ist also eine ziemlich elitäre Angelegenheit. Dabei erzeugt ein Ferienflug durchschnittlich 1t CO2. Nur eine längere Kreuzfahrtreise verursacht noch mehr Emissionen.
Touristen aus Deutschland belegen dabei den dritten Platz in einem weltweiten Ranking der Treibhausgasverursacher. Mehr Emissionen produzieren nur Urlauber aus den USA und China.
Auch ich reise gern. Plane sehnsüchtig Reisen, wenn ich Bilder aus fernen Ländern sehe. Habe auch schon so einige Flugmeilen auf dem Buckel. Aber der Stimmungsumschwung 2019 hat auch auf meine Urlaubsentschei-dungen Einfluss.
Darum habe ich mich entschlossen, hier auf dem Blog nur noch nachhaltige Reise- und Kulturangebote vorzustellen. Bei Kulturreisen handelt es sich ja häufig um Städtetrips. Größere Städte sind oft sehr gut per Bahn vernetzt. Rechnet man die Anreise zum Flughafen und Wartezeit mit, ist die Bahnfahrt meist gar nicht so viel länger. Sucht man dann noch eine Unterkunft, die Wert auf Nachhaltigkeit legt, hat man schon einiges erreicht.
Und man muss auch nicht immer die Ferne schweifen. Schöne Orte und Kulturangebote gibt es in Deutschland mehr als genug. Weitet man das auf Europa aus, könnte man auf Ewigkeiten unterwegs sein. Und solltet ihr mal unendlich viel Zeit haben und die Reise selbst schon als Abenteuer erleben wollen, hat www.traivelling.com bestimmt ein tolles Angebot für euch. Hier werden Zug-Welt-Reisen bis zum Beispiel nach Japan angeboten.
Lust auf eine Kanufahrt im Urwald?
Aber fangen wir doch erst mal klein an und machen uns auf in den Spreewald, z.B. jetzt zu Pfingsten. Schon seit 1991 ist der Spreewald UNESCO-Biosphärenreservat. Regionale Produkte und Produktion, Naturschutz durch Erhaltung und Revitalisierung wertvoller Lebensräume und Nutzung regenerativer Energien stehen hier im Vordergrund.
Von Berlin nach Lübben ist man mit dem Zug nur eine Stunde unterwegs. Nachhaltige Übernachtungsmöglichkeiten gibt es z.B. im Strandhaus Spreewald in Lübben, im Bio-Hotel Kolonieschänke in Burg oder beim Spreewald-Natur-Camping am Schlosspark in Lübbenau.
Seine Tage kann man mit einem Kanu auf den unendlichen Wasserwegen durch dschungelartiges Grün oder mit dem Rad auf dem Land verbringen.
Da wir nur zwei Tage hier hatten, waren wir ganz Spreewald-typisch auf dem Wasser unterwegs. Mit dem Kanu ging es durch den Lübbener Hain zum Nordumfluter. Weiter entlang am Gurkenradweg direkt zur Schlossinsel Lübben. Diese Ruhe und Idylle ist schon faszinierend.
Gerade mit Kindern ist das eine entspannte Art und Weise die Gegend zu erkunden.
Auf der Schlossinsel in Lübben befindet sich dann gleich das nächste Highlight für Kinder – ein beeindruckender Wasserspielplatz. Während sich die Kinder dort amüsierten – ja auch der Fast-Teenager – stattete ich dem Lübbener Schloss, in dem sich ein Museum befindet einen Besuch ab.
Neben Stadt- und Regionalgeschichte konnte ich dort den imposanten Wappensaal bewundern.
Danach gönnten wir uns alle noch ein riesiges Eis und traten gut erholt und voller neuer Eindrücke die Heimreise an.
Noch mehr Ausflugstipps in der Umgebung findet ihr z.B. im Reiseführer „Lieblingsplätze Spreewald“ von Inka Chall, die auch den Blog Blickgewinkelt betreibt.
A. P.
Liebe Anja. Schön mal wieder von Dir zu lesen. Liebe Grüsse und viel Vergnügen bei Deinen zukünftigen Reisen, wohin sie auch gehen. Schön ist es doch überall.