Die Freibad-Saison neigt sich so langsam dem Ende zu. Aber mit dem Erstlingswerk von Libby Page „Im Freiabd“ können wir noch ein wenig im blauen Nass abtauchen.
Entdeckt habe ich den Roman durch eine Rezension auf dem Blog „Die Zitronenfalterin“. Und er ist auch gleich auf meiner Urlaubslektüre-Liste gelandet. Außerdem im Gepäck hatte ich Lucy Frickes „Töchter“, das sich dann doch nicht als entspannter Roadtrip nach Italien herausstellte. Libby Page eignet sich zum Schmökern schon eher.
Kate, eine junge Journalistin in London, fühlt sich einsam in der für sie neuen Stadt. Sie leidet unter Angstzuständen und Panikattacken. Ihr Traum von anspruchsvollen Reportagen musste der Realität weichen. In der kleinen Stadtteilzeitung schreibt sie über entlaufene Katzen und andere Meldungen für die letzte Seite. Doch als sie einen Artikel über ein Freibad, das von Schließung bedroht ist, schreiben soll, ändert sich alles.
Sie lernt Rosemary kennen, für die das Freibad eine Art zweites zuhause ist. Schon als junges Mädchen ging Rosemary hier schwimmen. Hier lernte sie ihren Mann George kennen, mit dem sie eine innige Liebe zum Schwimmen und speziell zu diesem Freibad verband. Die Gemeinschaft der Schwimmer hat Rosmary nach Georges Tod aufgefangen. Nun will eine Immobilienfirma das Gelände kaufen und einen exklusiven Tennisplatz für die neu gebauten Eigentumswohnungen darauf anlegen. Die beiden so unterschiedlichen Frauen werden schnell Vertraute und Verbündete im Kampf gegen die drohende Schließung. Kate erlangt ganz nebenbei neues Selbstbewusstsein und Rosemary eine neue gute Freundin.
Das Buch liest sich flüssig weg. Rosemarys Lebensgeschichte – die Liebesgeschichte mit George – stellt einen zweiten Handlungsstrang zum aktuellen dar. Eigentlich passiert gar nicht so viel. Das tägliche Schwimmen wechselt sich mit den romantischen Erinnerungen Rosemarys ab. Trotzdem ist es eine reizende Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und die Freibadgemeinschaft.
Libby Page: Im Freibad. Ullstein Taschenbuch, ISBN-13 9783548290416